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IMM cologne 2018

Kölner Trendspaziergang 

Oder die Suche nach der Frage: Ist „Blau“ eine warme Farbe? Die „imm cologne“ war auch 2018 einmal mehr  Branchentreff für Architekten, Designer, Einrichter und viele Medienleute. Spürbar in diesem Jahr: Die formale Suche nach Gemütlichkeit und Komfort – ganz abseits lästiger Funktionen – aber auch nach Entschleunigung und Halt. 

Woher kommt diese Sehnsucht nach Bodenständigkeit, nach Gemüt, nach Echtem? Wer ehrlich ist, gibt zu, dass ihn das heutige Leben stresst. Schon eine Minute nach dem Aufwachen haben die allermeisten Menschen ihr Smartphone in der Hand. Unsere multiplen Sehnsüchte provozieren die permanente Dauerablenkung. Vor lauter Möglichkeiten verlieren wir uns.

© Bilder und Text Martin Wetscher

Organische Formen mit haptischer Qualität

Daher erinnert sich der Mensch in seinen  besten Jahren  gerne zurück und sehnt sich nach Bewährtem – Schallplatten, Oldtimer und Filterkaffee haben Hochkonjunktur und beim Wohnen sind es Modelle aus einer vermeintlich guten alten Zeit. Vintage-Look, Retro, Boho-Stil, Mid-Century-Design. In der virtuellen Wirklichkeit steht Echtes wieder hoch im Kurs. Für zwei Drittel der Deutschen muss die eigene Wohnung Gemütlichkeit ausstrahlen. Mit einer organischen Formensprache, authentischen Materialien, warmen Farben geht das für die meisten Menschen besser, als mit schlichten, kantigen und kühlen Möbelentwürfen. Und wir wollen uns auch weiterhin komfortabel betten in oftmals rauen Zeiten. Der Trend zum Boxspingbett hält sich so beharrlich – unsere Sehnsucht nach übereinanderliegenden Matratzen, die selbst kapriziöse Schlafnaturen verzaubern.

Viel Massiv- und Altholz – die Renaissance der „Älpler“

Wie sich der Qualitätsanspruch im Detail präsentiert? Durch eine ganz klare ordnungsliebende Liniensprache, die auf den ersten Blick sauber und beruhigend wirkt. Auf den zweiten Blick aber offenbart sich in Material und Oberfläche ein aufwändiger Luxus mit höchster haptischer Qualität. Begreifbar, edel und verzaubernd und manche Kombination mit gerade so viel neckischem Humor, dass sich unser getriebenes Gemüt zu einem stillen Lächeln hinreißen lässt. Weich, nachgebend, gefühlvoll soll sich alles anfühlen. Es gilt im Polster zu versinken. Und wer gedankenverloren seine Hände schweifen lässt, spürt viel Kord, Samt und Seide. Massivholz, Altholz, Metall und Stahl sind in einer überraschenden Vielfalt und faszinierendem Variantenreichtum da, als wolle man es uns Älplern besonders Recht machen.

Wunderschöne wetterfeste Outdoor-Möbel

Die Qualität des Wohnraums hat sich konsequent nach draußen entwickelt. So setzen die Outdoor-Möbelhersteller einen der Höhepunkte in diesem Jahr in Köln. Gloster und Dedon zeigen sich im Teakrausch mit feinem Handwerk im Sesselbau. Auch hier zählen in erster Linie Bequemlichkeit, Komfort und guter Stil. Und fast alle Pölster und Stoffe präsentieren sich regentauglich und wetterfest – und sind so auch für einen Tiroler Sommer geeignet. Auch der Katalane Kettal aus Barcelona, ein echtes Traditionsunternehmen mit Obsession zur Perfektion und Mut zur Farbe, überzeugt in Köln mit wunderschönen Möbeln für den Garten und die Terrasse.

Mehr Mut zur Farbe

Farblich bedient man sich wieder aus einem breiteren Spektrum, hat mehr Mut und schminkt sich damit zurück ins hippe Lebensgefühl der 70iger. Das blaue Farbspektrum von Europablau über Hellblau, Türkis zu Petrol bleibt beliebt. Blau steht für Harmonie, wirkt seriös und hat eine beruhigend-angenehme Wirkung. Als neue Farbe kommt Olivgrün. Es steht für Natürlichkeit, Frühling, Hoffnung, Gesundheit, Jugend, Natur und Vegetation. Aber Oliv ist nicht knallig, sondern mit seinem Grauanteil eher leise und unauffällig. Im Trend: Grün in allen Spielarten großblättriger Pflanzen, Gelb so grell wie Sonnenlicht, aber auch poetische Pastelltöne, Rosa, Blau und verführerische schwarze Changierungen. Was sich länger schon hält, sind alle Farben heimischer Massivhölzer, diese warmen gelb-braunen Honigtöne zusammen mit sicher mehr als 50 Schattierungen von Grau. Genau diese farblosen Töne sind die Gentlemen der schrillen Farben, geben ihnen Bühne, Halt und Rahmen. Erst in dieser Gemeinsamkeit kommen auch die zarten Farben zur Geltung.

Und die Zukunft?

Und wo bleibt der digitale Zeitgeist? Der wird fein, nicht spürbar verpackt. Smart Home – technisch präzise umgesetzt, niemals aufdringlich, unsichtbarer Komfort. Versteckt in Schrankseiten und Fachböden. So lenken zarte LED-Lichtbändern – Fach für Fach bestens dosiert – den Blick des Bewohners. Wie überhaupt Licht und Leuchten und damit auch die digitale Bequemlichkeit fast still und heimlich sich einen viel größeren Platz in der Welt der Einrichter gesichert haben. Licht, besonders gebrochen durch mundgeblasenes Glas, verleiht Materialien und Oberflächen einen besonderen Zauber.

Individualität braucht kompetente Planung

Der Trendspaziergang in Köln offenbart einmal mehr eine unglaubliche Vielfalt – einzelne Mega-Trends dominieren nicht. Viele sich parallel entwickelnde Vorlieben sind aufzuspüren und es gilt, jene auszuwählen, die einem selbst guttun. Individualität ist damit wieder einmal der vielzitierte Begriff vieler Trendberichte, die schon während der Messe erscheinen.

Wer also nicht langfristige Investitionen der Vorliebe des Augenblicks unterwerfen will, muss schürfen und seine eigenen Bedürfnisse behutsam freilegen. Erst der Blick aufs nackte, ungeschminkte Wohnbedürfnis, auf die echte Person und ihre Vorlieben ist die wichtigste Voraussetzung für eine gute Wohnraumplanung. Bei Wetscher entkleiden wir die kurzlebigen Vorlieben mit einer eigenen internetbasierten Wohnstilberatung. So zieht über kompetente Beratung und Innenarchitektur beglückende Individualität in die eigenen vier Wände ein.

So wird das Einzelne zuletzt im Ganzen, in seiner Gesamtkomposition wahrgenommen. So stellt sich niemals die Frage, ob „Blau“ eine kalte oder warme Farbe ist. Alles wird möglich durch Kompetenz. Im Zusammenspiel von eigenem Geschmack und gekonnter Kombination. 

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Wetscher Wohnstilanalyse